Das Forschungsprojekt Minerva unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik entwickelt gemeinsam mit komplementären Technologiepartnern wie der ODAV, der Universität Duisburg-Essen sowie Kauz.ai und ausgewählten Handwerkbetrieben ein Ökosystem, das es auch kleinen und mittleren Unternehmen ermöglicht, von künstlicher Intelligenz zu profitieren.
Das deutsche Handwerk ist mit rund 1 Million kleiner und mittlerer Unternehmen und rund 5,5 Millionen Beschäftigten das Herzstück der deutschen Wirtschaft. Der Digitalisierungsgrad der Handwerksbranche ist derzeit noch sehr gering, obwohl die Prozessoptimierung durch einfache KI-Lösungen wie zum Beispiel Chatbots ein enormes Wertschöpfungspotenzial sowohl auf betrieblicher als auch auf volkswirtschaftlicher Ebene birgt. Das Forschungsprojekt evaluiert skalierbare Use Cases, setzt diese um und entwickelt ein KI-Ökosystem, das auf die Besonderheiten des Handwerks ausgerichtet ist.
Der technologische Reifegrad von KI im Sinne von technischer Machbarkeit ist heute fast zu 100% gegeben. Die Herausforderung besteht darin, die Lösungen im Sinne eines Plattformansatzes als Dienstleistung und nachhaltiges Geschäftsmodell zu etablieren. Ein zentrales Anwendungsszenario im Rahmen des Forschungsprojekts ist beispielsweise das Scannen von Typenschildern von Heizungsanlagen und der Aufbau einer Datenbank, die dem Handwerker über seine AR-Brille oder über sein Smartphone Informationen zur Selbsthilfe ausspielt. Herstellerbezogene Lösungen können weiterhelfen solange die Reparaturaufgaben an bekannten Anlagen durchgeführt werden können. Für Reparaturaufgaben an unbekannten Anlagen ist die Entwicklung einer zentralen, anbieterübergreifenden Wissensdatenbank erforderlich, die von vielen Anwenderunternehmen genutzt werden kann. Es geht also nicht nur um die technologische Umsetzung, sondern auch um die Gestaltung eines kollaborativen Ökosystems, in dem Kosten und Nutzen wertschöpfend verteilt werden können.
Durch die Kooperation mit einem Elektro- Maler- und Sanitär, Heizungs- und Anlagenbetrieb wurden die Arbeitsprozesse und Informationsbedürfnisse der Handwerker und Kunden detailliert erfasst und mit möglichen KI-Unterstützungen verglichen und priorisiert. Kauz.ai unterstützt mit dem aiStudio das domänenspezifische Wissensmanagement und stellt mit seinen KI-Assistenten die Benutzeroberfläche für gezielte Informationsvermittlung zur Verfügung. ODAV – als führender Technologiepartner der deutschen Handwerksbetriebe – hostet die KI-Lösungen zentral, sodass bei Anwenderunternehmen keine technischen Wartungsarbeiten anfallen.
Alle Anwenderbetriebe des Minerva-Projekts konnten innerhalb kürzester Zeit mit einfachen digitalen Assistenten ausgestattet werden, sei es eine in die Webseite des Malerbetriebs integrierte Produktberatung oder verschiedene Tools zur selbständigen Optimierung des Energieeinkaufs und der damit verbundenen notwendigen Elektroinstallationen. An weitere Ausbaustufen der Prozessdigitalisierung wird gearbeitet, immer mit dem Fokus, dass auch andere Handwerksbetriebe von den Lösungen profitieren können.
Das Forschungsprojekt hat eine Laufzeit von 3 Jahren mit dem Ziel, die praxisorientierte Forschungsarbeit für verschiedene Gewerke als konkretes Marktangebot zu etablieren. Ein wichtiger Schwerpunkt ist die Förderung des digitalen Mindsets im Handwerk. Für veränderungsbereite Betriebe stellt die Projektgruppe Minerva passende Lösungen zur Verfügung, die von den kommerziellen Projektpartnern langfristig weiterbetrieben werden. Der Mehrwert einer schnellen Adaption von KI im Handwerk ist enorm und reicht von Up- und Cross-Selling-Potenzialen durch 24/7-Erreichbarkeit, Kosteneinsparungen durch die Reduzierung von Fehlzeiten bis zur Lösung des Fachkräftemangels durch die erfolgreiche Integration von Migranten mit Hilfe von mehrsprachigen KI-Assistenten.
Quelle: Kauz GmbH
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